Etablierung & Heimat
Es war geradezu ein Geschenk des Himmels, dass uns die Stadt Filderstadt 1979 das frühere TSV-Heim in Plattenhardt für einen symbolischen Preis zur Verfügung stellte.
Es war geradezu ein Geschenk des Himmels, dass uns die Stadt Filderstadt 1979 das frühere TSV-Heim in Plattenhardt für einen symbolischen Preis zur Verfügung stellte.
Damit hatte unser Theaterverein sein festes Dach über den Kopf bekommen und es wurde die Grundlage für einen regulären Theaterbetrieb gescha en.
Aber hier gab es natürlich keine Bühne, entsprechende elektrische Einrichtungen fehlten. Die Bestuhlung musste beschafft werden. Mit anderen Worten: Es gab sehr viel zu tun.
Der Umbau zu einem funktionstüchtigen Theater mit großer Bühne, moderner Licht- und Tontechnik, mit Werkstätten, Kostüm- schneiderei und einem Schminkraum kostete die Mitglieder viel harte Arbeit und hat die Mühe gelohnt.
Mit dem Theaterstück „Das Haus in Montevideo“ konnten wir im März 1980 unser eigenes Haus auf den Lailensäckern in Filderstadt-Plattenhardt einweihen.
Ca. 4.000 Arbeitsstunden waren seit Mai 1979 geleistet am Ausbau der Filderbühne und es war unerlässlich, dass eine ganze Mannschaft Gleichgesinnter vollen Einsatz gezeigt hat, wie z. B. Dieter Reinhard, der neben seiner Selbständigkeit die atmosphärisch stimmigen Bühnenbilder für „Das Haus in Montevideo“ zwischen abends 22.00 Uhr und 4.00 Uhr morgens ent- warf und an Ort und Stelle auch baute.
Und wo wäre die Bühne ohne die Ideen und die Reißbrettarbeit von Roland Haas, seines Zeichens Dipl.-Ing. im Bereich des Baues (übrigens in „Montevideo“ ein hervorragender Rechtsanwalt mit südamerikanischem Zungenschlag), der in den Monaten des Ausbaues gezeigt hat, dass er es nicht verlernt hat, mit Hobel und Säge umzugehen.
In unserem Kinderspielplan waren und sind wir ausgesprochen konservativ, aber mit voller Absicht. Überall wird für die Kinder Theater
gespielt mit mehr oder weniger erhobenem Zeige nger, mit moralisch erzieherischen Absichten. Dazu haben wir ganz schlicht keine Lust. Wir haben uns Jahr für Jahr auf die guten alten deutschen Märchen gestürzt wie Hänsel und Gretel, Rotkäppchen, König Drosselbart, Aschenputtel, Dornröschen, Rumpelstilzchen usw.
Und weil Ausnahmen die Regel bestätigen sei auch „Die Schöne und das Tier“ erwähnt sowie die traurige Prinzessin Heulalia. Mit großem Er- folg spielten wir im Jahr 1985 das Märchen Frau Holle, welches mit wun- derbaren Bühnenbildern und einer himmlischen Frau Holle bezaubert hat.
Im Vereinsleben gilt: Veränderung bringt Innovation, frischen Wind und neue Motivation. Ein turnusmäßiger Wechsel im Vorstand ist deshalb vorprogram- miert. Mit seinen Ideen formt jeder Vorstand das Vereinsleben auf seine Art, gibt Impulse und wirkt als Triebfeder. Auch in der Filderbühne hat sich in den letzten 40 Jahren so einiges getan. Wir bedanken uns deshalb besonders bei den bisherigen, wie auch dem jetzigen Vorstand.
In der Gründerzeit der Filderbühne gab es jedoch in der Vorstandschaft „ iegende Wechsel“. So war: Vom 17.1.1977 bis 29.11.1977 Peter Pauling als Gründungsmitglied der 1. Vorstand der neu gegründeten Filderbühne e.V. und agierte danach mehrere Jahre als Spielleiter zusammen mit seiner Frau Susanna, einem großen persönlichen Einsatz und der Bündelung aller Kräfte legte er den Grundstein für unser heutiges Amateurtheater. Er hat die Filder- bühne mit eiserner Hand und festen Arbeitsstunden regiert. Ohne ihn hätten wir jedoch heute wahrscheinlich kein eigenes Haus. Als Bewunderer von Curt Goetz entstanden unter seiner Regie z. B. die Theaterstücke „Das Haus in Montevideo“ und „Ingeborg“.
Danach hatte Thomas Wenking, ebenfalls Gründungsmitglied, vom 16.1.1978 bis 1.11.1978 des Amt des 1.Vorstandes. Am 1.11.1978 wurde O.H. Hummel zum 1. Vorstand gewählt. Vom 3.10.1979 bis 15.1.1981 hatte Peter Pauling seine zweite Amtszeit als 1. Vorstand.
Nachdem sich die Filderbühne nun richtig etabliert hatte, leitete Marina Repkow in der Fibü-Geschichte die Geschicke nun 1981-1983 und 1985-1987 weniger autoritär. Durch ihre mitreißende Art entstand eine verschworene Gemeinschaft. Ihr verdanken wir u. a. die anspruchsvollen Theaterstücke „Das kleine Teehaus“ und „Ich bin begeistert“. Private Gründe waren der Anlass für das Ausscheiden von Marina Repkow.