Seit 1977 spielen wir jedes Jahr in der Adventszeit ein Märchen für Kinder und jung gebliebene Erwachsene – bekannte Märchen von Grimm oder Hau , aber auch Märchen aus 1001 Nacht oder moderne Märchen. Eine wichtige Voraussetzung dafür ist es, den Schauspieler-Nachwuchs zu fördern. Selbstverständlich wollten und sollten auch die eigenen Kinder der aktiven Mitglieder Theater spielen dürfen! Das taten sie in den jährlichen Märchen- stücken natürlich bereits auch, doch die Frage war: „Wie halten wir die Kinder in der anderen Hälfte des Jahres bei der Stange?“ Die einleuchtende Lösung: Eine permanent betreute Jugendgruppe!
Mit Martin Korbel und Ingrid Lahl fanden sich motivierte Jugendleiter und los ging es im Frühjahr 1995 mit einem eigenen kleinen Stück „Gespenster gibt es nicht“. Im selben Jahr kam das Märchen „Zwerg Nase“ auf die Bühne und auch hier konnten die Kinder zeigen was in ihnen steckt. Im Jahr 1996 dann das Experiment: Statt eines Märchens in der Vorweihnachtszeit führte die Jugendgruppe mit tollem Erfolg das Stück „Der Freunder nder“ auf.
Viele weitere Märchenproduktionen mit immer größerer Beteiligung der Kin- der und Jugendlichen aus der Jugendgruppe sollten folgen … Bis auf wenige Ausnahmen stellt die Kinder- und Jugendgruppe die Besetzung der Märchen. Für die Kinder und Jugendlichen ist es das Größte, endlich das Erlernte in die Tat umzusetzen – in Haupt- und Nebenrollen, in Sprech- und Singrollen, als Prinzessinnen, Zwerge, Feen und Prinzen, usw..
Die schönsten Märchen unserer Zeit
Respekt.
Es ist schön zu sehen, dass Kinder und Jugendliche noch mit Werten wie Respekt, Vertrauen und Gemeinschaftsgefühl ihre Freizeit voller Elan und Freude gestalten möchten.
Anerkennung.
Aber auch Kinder als Zuschauer zu haben ist ein besonderes Erlebnis. Kein Publikum sonst ist so aufmerksam und mitteilsam, so temperamentvoll und im nächsten Moment mucksmäuschenstill.
Applaus.
Glühende Wangen, blitzende Augen, fröhliche Kindergesichter und rasender Applaus als Lohn für viele Monate Probenarbeit. Reicher werden wir Schauspieler nie belohnt, als durch die Kinder im Publikum.
Schauspieler zum Anfassen!
Übrigens von Anfang an ein wichtiges Prinzip bei unseren Märchen- inszenierungen: „Wir spielen mit Kindern für Kinder!“ Wir sind Schauspieler zum „Anfassen“ – nach jeder Au ührung mischen sich die Schauspieler, sowohl Kinder wie auch die Erwachsenen unters Publikum. Da sieht man freudestrahlende Kindergesichter, wenn die Prinzessin, der König, der Zauberer und die Täubchen usw. plötzlich ganz nahe sind. Mittlerweile über- nimmt der „Nachwuchs“ bereits Rollen in Erwachsenenstücken. Die Kinder- und Jugendgruppe feierte 2015 ihr 20-jähriges Jubiläum.